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Brennende Augen: Ursachen, Symptome & Behandlung 2025

Deine Augen brennen, tränen oder fühlen sich ständig gereizt an? Du bist nicht allein – dieses lästige Symptom betrifft viele Menschen im Alltag. Ob Bildschirmarbeit, trockene Luft oder Allergien: Die Ursachen sind vielfältig und oft unterschätzt.

In diesem Beitrag erfährst du, was hinter brennenden Augen steckt, wie du die Beschwerden erkennst und was wirklich dagegen hilft. Von einfachen Hausmitteln bis hin zu medizinischen Lösungen – hier bekommst du fundiertes Wissen und praktische Tipps für gesunde, entspannte Augen.

Bleib dran, wenn du wissen willst, wie du deine Augen langfristig schützen kannst.

Brennende Augen: Ursachen, Symptome & Behandlung 2025

Was du über brennende Augen wissen solltest

Brennende Augen sind kein seltenes Phänomen – sie zählen zu den häufigsten Beschwerden, die Menschen im Alltag, Beruf oder in der Freizeit erleben. Ob am Schreibtisch, unterwegs im Freien oder nach einem langen Tag vor dem Bildschirm: Wenn die Augen stechen, jucken oder tränen, ist das nicht nur störend, sondern auch ein ernstzunehmendes Warnsignal.

In vielen Fällen steckt keine gefährliche Erkrankung dahinter, aber dennoch eine deutliche Belastung für die Augenoberfläche und das gesamte visuelle System. Ignoriert man die Signale, können aus gelegentlichen Beschwerden chronische Probleme entstehen – mit möglichen Auswirkungen auf Sehvermögen, Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit.

Warum dieses Thema für so viele Menschen relevant ist

Mit der zunehmenden Nutzung digitaler Endgeräte, verschlechterter Luftqualität in Innenräumen und dem verbreiteten Einsatz von Kontaktlinsen oder Kosmetika steigen die Risikofaktoren für Augenreizungen stetig. Auch Allergien und altersbedingte Veränderungen im Tränenfilm spielen eine Rolle. Studien zeigen, dass bis zu 30% der Erwachsenen regelmäßig über Symptome wie Brennen, Trockenheit oder Druckgefühl klagen – Tendenz steigend.

Die gute Nachricht: Viele dieser Beschwerden lassen sich nicht nur lindern, sondern mit gezielten Maßnahmen sogar vollständig vermeiden. Voraussetzung ist ein solides Verständnis der zugrunde liegenden Ursachen und ein Bewusstsein für die eigenen Verhaltensmuster.

Was du in diesem Artikel erfährst

Dieser Artikel bietet einen fundierten, verständlichen und praxistauglichen Überblick über brennende Augen. Du erhältst:

  • Eine klare Übersicht über häufige Ursachen und Auslöser
  • Detaillierte Infos zu Symptomen und Unterscheidungsmerkmalen
  • Fundierte Informationen zur Behandlung und Vorbeugung
  • Empfehlungen, wann du ärztlichen Rat suchen solltest
  • Praxistipps, Checklisten und häufige Fragen – sofort umsetzbar

Gesunde Augen sind kein Zufall – sondern das Ergebnis bewusster Pflege, präventiver Maßnahmen und frühzeitiger Aufmerksamkeit.

Ursachen für brennende Augen: Was wirklich dahintersteckt

Brennende Augen sind ein vielschichtiges Symptom – sie können vorübergehende Reizungen anzeigen oder auf tieferliegende Störungen hinweisen. Wer die genaue Ursache kennt, kann gezielt handeln und Folgeschäden vermeiden. Im Folgenden findest du die häufigsten Auslöser, klar erklärt und medizinisch fundiert.

Bildschirmarbeit und digitale Augenbelastung

Stundenlanges Arbeiten am Monitor oder das Scrollen am Smartphone beansprucht unsere Augen enorm. Während wir auf den Bildschirm starren, blinzeln wir deutlich seltener. Dadurch wird die natürliche Tränenflüssigkeit nicht ausreichend verteilt, der schützende Film auf der Augenoberfläche reißt auf – und es entsteht ein trockenes, brennendes Gefühl.

Auch das blaue Licht digitaler Geräte kann die Augen zusätzlich reizen. Besonders betroffen sind Menschen mit sitzender Tätigkeit, hoher Bildschirmzeit oder fehlenden Pausen.

Was hilft:

  • Regelmäßige Bildschirmpausen einlegen
  • Die 20-20-20-Regel anwenden
  • Bildschirmposition unter Augenhöhe justieren
  • Brillen mit Blaulichtfilter verwenden

Trockene Luft und Klimaanlagen

In vielen Innenräumen herrscht ein künstliches Raumklima – verursacht durch Heizungen, Klimageräte oder mangelnde Belüftung. Die Folge: Die Luftfeuchtigkeit sinkt, die Augenoberfläche trocknet aus, und der Tränenfilm verdunstet zu schnell.

Besonders problematisch ist dies in Büros, Autos oder Schlafräumen mit schlechter Luftzirkulation.

Was hilft:

  • Luftbefeuchter nutzen oder Schalen mit Wasser aufstellen
  • Zimmer regelmäßig stoßlüften
  • Auf Pflanzen setzen, die die Luftfeuchtigkeit regulieren
  • Direkten Luftzug durch Ventilatoren vermeiden

Allergien und Umwelteinflüsse

Allergische Reaktionen sind eine der häufigsten Ursachen für brennende, juckende und tränende Augen. Pollen, Hausstaub, Tierhaare oder Schimmelsporen reizen die Bindehaut und führen zu einer Entzündungsreaktion. Auch Feinstaub, Rauch und andere Schadstoffe aus der Luft belasten die Augenoberfläche zunehmend.

Was hilft:

  • Allergene meiden, etwa durch Pollenschutzgitter oder spezielle Bettwäsche
  • Antiallergische Augentropfen aus der Apotheke
  • Luftreiniger mit HEPA-Filter verwenden
  • Kleidung nach dem Aufenthalt im Freien wechseln

Kontaktlinsen, Kosmetika und unzureichende Hygiene

Kontaktlinsen sind praktisch – aber nicht ohne Risiko. Werden sie zu lange getragen oder nicht richtig gepflegt, kann die Hornhaut gereizt werden. Auch Rückstände von Make-up oder verunreinigten Schminkutensilien gelangen leicht ins Auge und verursachen Reizungen.

Empfindliche Personen reagieren bereits auf kleinste Partikel in Kajal, Mascara oder Lidschatten.

Was hilft:

  • Kontaktlinsen nur so lange tragen wie empfohlen
  • Linsen und Aufbewahrungsbehälter regelmäßig reinigen
  • Abends gründlich abschminken – auch ohne sichtbares Make-up
  • Reizarme und augenärztlich getestete Kosmetikprodukte verwenden

Entzündliche Erkrankungen und chronische Störungen

Nicht immer ist die Ursache harmlos. Hinter brennenden Augen können auch medizinische Probleme stecken – etwa Bindehautentzündungen, Lidrandentzündungen oder ein gestörter Tränenfilm durch Autoimmunprozesse (z.B. beim Sicca-Syndrom).

Typisch sind einseitiges Brennen, starke Rötung, verklebte Lider am Morgen oder schleimiger Ausfluss.

Was hilft:

  • Frühzeitige Untersuchung durch eine Augenärztin oder einen Augenarzt
  • Antibiotische oder antientzündliche Augentropfen bei Infektionen
  • Lidpflege und feuchtigkeitsspendende Gele bei chronischer Trockenheit
  • Tränenersatzmittel ohne Konservierungsstoffe bei empfindlichen Augen
🔍 Hinweis für Patienten:

Du hast Fragen zur Augengesundheit oder wünschst dir eine individuelle Einschätzung? Unsere Augenärzte unterstützen dich mit fachlicher Kompetenz, langjähriger Erfahrung und viel Einfühlungsvermögen.

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Symptome und Begleiterscheinungen: So erkennst du brennende Augen richtig

Brennende Augen sind selten ein isoliertes Symptom. Häufig treten sie gemeinsam mit weiteren Beschwerden auf, die wertvolle Hinweise auf die zugrunde liegende Ursache liefern. Umso wichtiger ist es, die verschiedenen Symptome genau zu kennen und richtig einzuordnen.

Rötung und Reizung der Bindehaut

Gerötete Augen sind das sichtbarste Zeichen einer Reizung. Dabei weiten sich die feinen Blutgefäße in der Bindehaut, wodurch das Auge rot erscheint. Die Rötung kann beidseitig oder einseitig auftreten – je nach Ursache.

Typisch bei:

  • Überlastung durch Bildschirmarbeit
  • Allergien oder trockener Luft
  • Entzündlichen Erkrankungen wie Konjunktivitis

Juckreiz und Fremdkörpergefühl

Ein häufig beschriebenes Gefühl ist das, „als wäre Sand im Auge“. Das sogenannte Fremdkörpergefühl entsteht, wenn die Hornhaut oder Bindehaut gereizt ist. Gleichzeitig berichten viele Betroffene über ein unangenehmes Jucken, besonders bei allergischen Reaktionen.

Typisch bei:

  • Allergischer Bindehautentzündung
  • Verstopften Meibom-Drüsen
  • Linsenhygiene-Problemen

Tränenfluss und tränende Augen

Was paradox klingt, ist in Wahrheit ein Schutzmechanismus des Körpers: Bei Trockenheit oder Reizung produziert das Auge reflexartig mehr Tränenflüssigkeit – allerdings meist von minderer Qualität. Diese „reaktiven Tränen“ verdunsten schnell und schaffen keine echte Linderung.

Typisch bei:

  • Trockene Raumluft
  • Störungen des Tränenfilms
  • Kontaktlinsenüberlastung

Lichtempfindlichkeit und verschwommenes Sehen

Brennende Augen reagieren häufig empfindlich auf Licht. Helles Sonnenlicht, Bildschirmbeleuchtung oder sogar Autoscheinwerfer werden als unangenehm oder schmerzhaft wahrgenommen. Gleichzeitig kann die Sehschärfe vorübergehend nachlassen – durch unregelmäßige Benetzung der Hornhaut oder Tränenfilm-Störungen.

Typisch bei:

  • Sicca-Syndrom (trockene Augen)
  • Infektionen oder Hornhautreizungen
  • Überanstrengung durch fehlende Bildschirmpausen

Müdigkeit, Druckgefühl und Kopfschmerzen

Wer über Stunden mit gereizten Augen lebt, spürt oft auch körperliche Begleitsymptome. Ein dumpfer Druck hinter den Augen, Müdigkeit oder Spannungskopfschmerzen sind keine Seltenheit. Auch geschwollene Augenpartien oder dunkle Schatten unter den Augen ("Augenringe") treten häufig auf - in unserem Ratgeber Augenringe entfernen erfährst du, wie du diese gezielt reduzierst.

Typisch bei:

  • Anhaltender Bildschirmarbeit ohne Ausgleich
  • Ungeeignete Beleuchtung oder falsche Sehhilfen
  • Mangelnde Flüssigkeitszufuhr

Verklebte Lider oder eitriger Ausfluss

Kommt es morgens zu verklebten Lidern oder tritt ein gelblicher bis grünlicher Ausfluss auf, ist eine infektiöse Ursache sehr wahrscheinlich. In diesen Fällen sollte unverzüglich eine augenärztliche Abklärung erfolgen, um eine bakterielle oder virale Entzündung zu behandeln.

Typisch bei:

  • Bakterieller Konjunktivitis
  • Viralen Infektionen
  • Mangelnder Augenhygiene

Zusammenfassung der häufigsten Symptome bei brennenden Augen:

Symptom Mögliche Ursache
Rötung Reizung, Entzündung, Allergie
Juckreiz Allergien, Trockenheit, Lidrandentzündung
Tränenfluss Reaktive Tränenbildung bei Reizung
Lichtempfindlichkeit Hornhautreizungen, Tränenfilmstörung
Druckgefühl/Kopfschmerz Überanstrengung, falsche Sehhilfe, Bildschirmarbeit
Fremdkörpergefühl Trockenes Auge, verschmutzte Kontaktlinsen
Verklebte Augen Infektion, mangelnde Hygiene

Wann sollte man mit brennenden Augen zum Arzt gehen?

Brennende Augen sind in vielen Fällen harmlos – ein Zeichen für trockene Luft, Übermüdung oder eine leichte Reizung durch äußere Einflüsse. Doch nicht immer verschwinden die Beschwerden von selbst. In bestimmten Situationen ist es ratsam, nicht länger abzuwarten und eine augenärztliche Untersuchung in Anspruch zu nehmen.

Warnzeichen, die auf ernste Ursachen hindeuten

Ein Arztbesuch ist dringend angeraten, wenn eines oder mehrere der folgenden Symptome auftreten:

  • Starke, anhaltende Schmerzen im oder hinter dem Auge
  • Plötzliche Sehverschlechterung oder Flimmern vor den Augen
  • Einseitige Beschwerden, insbesondere mit starker Rötung oder Lichtempfindlichkeit
  • Gelber oder eitriger Ausfluss, vor allem bei verklebten Lidern am Morgen
  • Fieber oder allgemeines Krankheitsgefühl in Kombination mit Augenbrennen
  • Verletzungen am Auge, z.B. durch Fremdkörper, Chemikalien oder stumpfe Traumata

Diese Anzeichen deuten auf eine mögliche Infektion, Entzündung oder andere behandlungsbedürftige Erkrankung hin, die eine fachärztliche Diagnose und Therapie erforderlich macht.

Selbstbehandlung oder Arztbesuch – wo ist die Grenze?

Nicht jedes Augenbrennen muss sofort medizinisch behandelt werden. Bei kurzzeitigem Brennen, etwa nach dem Aufenthalt in klimatisierten Räumen oder langer Bildschirmzeit, reichen oft Hausmittel oder befeuchtende Tropfen aus.

Doch spätestens wenn die Beschwerden regelmäßig oder zunehmend auftreten, sich trotz Pflege nicht bessern oder von zusätzlichen Symptomen begleitet werden, ist ärztlicher Rat gefragt.

Typische Situationen für eine Abklärung:

  • Beschwerden bestehen länger als 5–7 Tage
  • Keine Besserung trotz rezeptfreier Augentropfen
  • Beschwerden nehmen zu, statt sich zu verringern
  • Kinder oder ältere Menschen sind betroffen
  • Brennen tritt nur an einem Auge auf

Welche Fachärztinnen und Fachärzte sind zuständig?

  • Augenärztin/Augenarzt (Ophthalmologe): Erste Anlaufstelle bei akuten oder chronischen Augenbeschwerden
  • Allergologe: Bei Verdacht auf allergisch bedingtes Brennen
  • Hausärztin/Hausarzt: Für eine erste Einschätzung oder Überweisung

Im Notfall – etwa bei starker Lichtempfindlichkeit, Schmerzen oder Sehverlust – sollte sofort eine augenärztliche Notfallpraxis oder eine Klinik mit Augenabteilung aufgesucht werden.

Brennende Augen bei bestimmten Gruppen: Wer besonders betroffen ist

Nicht alle Menschen reagieren gleich empfindlich auf Reize oder Belastungen der Augen. Alter, Lebensstil, körperliche Verfassung und bestimmte Gewohnheiten beeinflussen maßgeblich, wie anfällig jemand für brennende Augen ist. Im Folgenden findest du die wichtigsten Risikogruppen – und was sie beachten sollten.

Kinder und Jugendliche

Kinderaugen sind in ihrer Entwicklung besonders sensibel. Gleichzeitig verbringen Kinder und Jugendliche heutzutage deutlich mehr Zeit vor Bildschirmen – sei es durch Homeschooling, Online-Spiele oder stundenlanges Scrollen durch soziale Medien. Die damit verbundene Überanstrengung führt dazu, dass der natürliche Lidschlag reduziert wird und die Augen weniger befeuchtet werden. Hinzu kommen schlechte Lichtverhältnisse, fehlende Bewegung und trockene Raumluft, die den Augen zusätzlich zusetzen.

Merkmale Herausforderungen Empfehlungen
Hohe Bildschirmzeit Unterentwickelter Tränenfilm Begrenzte Bildschirmzeiten
Unbewusstes Reiben der Augen Unklare Kommunikation über Beschwerden Gute Arbeitsplatzbeleuchtung
Nutzung von Tablets/Smartphones Fehlende Pausen und Bewegung Regelmäßige Bildschirmpausen

Oft können Kinder ihre Beschwerden nicht konkret benennen. Statt von „Brennen“ oder „Reizung“ zu sprechen, reiben sie sich unauffällig die Augen, blinzeln vermehrt oder zeigen Konzentrationsprobleme.

Wichtig: Eltern sollten auf indirekte Hinweise achten und Kindern frühzeitig erklären, wie wichtig regelmäßige Pausen und gute Lichtverhältnisse für gesunde Augen sind. Auch regelmäßige augenärztliche Kontrollen – insbesondere bei auffälligem Verhalten – sind ratsam.

Ältere Menschen

Mit zunehmendem Alter nimmt die Aktivität der Tränendrüsen ab, und die Qualität des Tränenfilms verändert sich. Dadurch sind ältere Menschen besonders anfällig für trockene und brennende Augen – ein Zustand, der oft als Sicca-Syndrom bezeichnet wird. Darüber hinaus wirken sich altersbedingte Grunderkrankungen wie Diabetes, rheumatische Erkrankungen oder Schilddrüsenstörungen negativ auf die Befeuchtung und Schutzfunktion der Augen aus.

Merkmale Herausforderungen Empfehlungen
Verminderte Tränenproduktion Trockene Augen durch Alterungsprozesse Tägliche Anwendung von Tränenersatzmitteln
Medikamenteneinnahme (z.B. Diuretika) Systemische Ursachen durch Grunderkrankungen Raumklima verbessern (Luftfeuchtigkeit)
Eingeschränkte Sehfähigkeit Verzögerte Reaktion auf Symptome Regelmäßige augenärztliche Kontrolle

Hinzu kommen häufig Medikamente, die den Flüssigkeitshaushalt zusätzlich beeinflussen – etwa Diuretika, Antidepressiva oder Blutdruckmittel. Diese trocknen nicht nur den Mund, sondern auch die Schleimhäute und Augen aus.

Regelmäßige Anwendung von befeuchtenden Augentropfen, ein gut befeuchtetes Raumklima und regelmäßige augenärztliche Untersuchungen sind hier essenziell, um eine schleichende Verschlechterung frühzeitig zu erkennen.

Kontaktlinsenträgerinnen und -träger

Kontaktlinsen bieten Komfort und Bewegungsfreiheit, doch sie bedeuten auch eine permanente Reizung der Hornhaut. Besonders bei überlanger Tragedauer, unzureichender Hygiene oder veralteten Linsenmodellen kann es zu Mikroschäden, Reibung und gestörtem Tränenfluss kommen – mit dem Resultat: Brennende, gerötete oder sogar entzündete Augen.

Merkmale Herausforderungen Empfehlungen
Direkter Kontakt mit Hornhaut Reibung, Sauerstoffmangel Tragezeit strikt einhalten
Empfindlich auf Pflegeprodukte Reizungen durch Konservierungsmittel Konservierungsmittelfreie Tropfen verwenden
Hohe Hygieneanforderung Infektionsgefahr bei Nachlässigkeit Gründliche Reinigung, ggf. Umstieg auf Tageslinsen

Ein weiterer Risikofaktor ist die Verwendung von ungeeigneten Pflegemitteln. Konservierungsstoffe, zu aggressive Reinigungsflüssigkeiten oder Restpartikel auf der Linse reizen das Auge zusätzlich. Gerade sensible Personen reagieren schon auf kleinste Abweichungen mit spürbarem Brennen.

Daher ist es entscheidend, Kontaktlinsen nie länger zu tragen als empfohlen, sie täglich zu reinigen und bei Beschwerden zeitweise auf die Brille auszuweichen. Auch der Wechsel zu Tageslinsen oder Silikonhydrogellinsen kann hilfreich sein, da sie den Sauerstoff besser zur Hornhaut durchlassen.

Allergikerinnen und Allergiker

Menschen mit Heuschnupfen, Hausstaubmilben- oder Tierhaarallergien kennen das Problem: Sobald das Immunsystem auf einen bestimmten Auslöser reagiert, schüttet der Körper Histamin aus. Die Folge ist eine entzündete Bindehaut, begleitet von starkem Brennen, Juckreiz und tränenden Augen. Oft tritt das Augenbrennen zusammen mit weiteren typischen Symptomen auf – etwa einer verstopften Nase, Niesen oder Husten.

Merkmale Herausforderungen Empfehlungen
Überempfindliches Immunsystem Reizung durch Pollen, Staub oder Tierhaare Antiallergische Tropfen verwenden
Häufig saisonale Beschwerden Augenbrennen + Juckreiz + Tränenfluss Kontakt mit Allergenen reduzieren
Kombination mit anderen Symptomen Augenbrennen oft begleitet von Niesen und Nasenbeschwerden Luftreiniger & Pollenschutz einsetzen

Allergien sind meist saisonal (z.B. bei Pollenflug), können aber auch ganzjährig auftreten – insbesondere in schlecht belüfteten oder mit Teppich ausgelegten Räumen. Auch Tierbesitzer, die empfindlich auf Tierhaare reagieren, leiden oft unter chronisch gereizten Augen.

Antiallergische Augentropfen, Luftfiltergeräte, Pollenschutzgitter und eine möglichst allergenarme Umgebung helfen dabei, die Symptome zu lindern. Kontaktlinsenträger sollten bei akuten Reizungen möglichst auf die Brille umsteigen, da die Linse zusätzliche Partikel aufnehmen und verstärken kann.

Diagnose durch den Augenarzt: So wird die Ursache gefunden

Wer regelmäßig oder stark unter brennenden Augen leidet, sollte die Ursache professionell abklären lassen. Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um zwischen harmloser Reizung, chronischer Trockenheit, allergischer Reaktion oder infektiöser Entzündung zu unterscheiden. Nur so kann eine gezielte und wirksame Behandlung erfolgen.

Anamnese: Die richtige Diagnose beginnt mit Zuhören

Zu Beginn steht das ärztliche Gespräch. Hier erfragt die Augenärztin oder der Augenarzt:

  • Seit wann treten die Beschwerden auf?
  • In welchen Situationen verstärken sie sich?
  • Gibt es begleitende Symptome wie Sehstörungen, Juckreiz oder Ausfluss?
  • Bestehen bekannte Allergien oder Vorerkrankungen?
  • Werden Kontaktlinsen, Medikamente oder Kosmetika verwendet?

Je präziser die Antworten, desto genauer kann die anschließende Untersuchung auf mögliche Ursachen abgestimmt werden.

Spaltlampenuntersuchung: Der Blick ins Detail

Die wichtigste Basisuntersuchung in der Augenheilkunde ist die Spaltlampenuntersuchung. Dabei betrachtet der Arzt das Auge unter starker Vergrößerung und mit variabler Lichtführung. Es lassen sich kleinste Veränderungen erkennen – etwa:

  • Rötungen der Bindehaut
  • Trockenheitsanzeichen auf der Hornhaut
  • Entzündliche Ablagerungen am Lidrand
  • Fremdkörper oder mechanische Reizungen

Auch Veränderungen der Lider, Tränendrüsen oder Meibom-Drüsen können sichtbar gemacht werden.

Tränenfilmtests: Ist das Auge ausreichend befeuchtet?

Bei Verdacht auf trockene Augen führen Fachärzte spezielle Tests durch:

  • Schirmer-Test: Misst die Menge der produzierten Tränenflüssigkeit durch Einlegen von Filterpapierstreifen unter das untere Lid.
  • Break-up-Time (BUT): Ermittelt, wie stabil der Tränenfilm ist – je schneller er reißt, desto instabiler und störanfälliger ist er.
  • Fluoreszein-Färbung: Macht winzige Defekte oder Austrocknungszonen der Hornhaut sichtbar.

Diese Tests helfen bei der Einteilung des Trockenen Auges in milde, moderate oder schwere Formen und sind Grundlage für die Therapieentscheidung.

Allergietests: Reagiert das Immunsystem über?

Wenn eine allergische Reaktion vermutet wird, kann eine allergologische Abklärung sinnvoll sein. Hierbei kommen entweder Hauttests (Prick-Test) oder Labortests (IgE-Antikörper) zum Einsatz, um herauszufinden, ob eine Überempfindlichkeit gegen Pollen, Hausstaub, Tierhaare oder Schimmelpilze vorliegt.

Abstrich und mikrobiologische Diagnostik

Bei eitrigem Ausfluss, stark entzündeten Augen oder Verdacht auf eine Infektion wird häufig ein Abstrich genommen. Dieser kann im Labor auf bakterielle, virale oder selten auch pilzbedingte Erreger untersucht werden.

Wichtig: Die Unterscheidung zwischen bakterieller, viraler oder allergischer Konjunktivitis ist entscheidend – da die Behandlung jeweils unterschiedlich ist.

Weitere Diagnostik bei chronischen oder systemischen Ursachen

In Einzelfällen ist eine weiterführende Diagnostik notwendig:

  • Blutuntersuchungen (z.B. bei Verdacht auf Autoimmunerkrankungen)
  • Bildgebung (z.B. bei Lidfehlstellungen)
  • Tränenwegsspülung (z.B. bei Verstopfungen)

Bei chronischen oder wiederkehrenden Beschwerden kann eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Hausärzten, Internisten oder Rheumatologen sinnvoll sein.

Behandlungsmöglichkeiten: Was wirklich gegen brennende Augen hilft

Die Behandlung brennender Augen richtet sich immer nach der Ursache. Während leichte Reizungen meist mit einfachen Maßnahmen gut in den Griff zu bekommen sind, erfordern chronische oder infektiöse Beschwerden gezielte medizinische Therapien. Die richtige Auswahl hängt von Dauer, Intensität und Begleitsymptomen ab.

Hausmittel bei brennenden Augen

Bei kurzfristigem Brennen ohne ernsthafte Begleiterscheinungen können sanfte Hausmittel oft rasch Linderung verschaffen. Sie wirken beruhigend, feuchtigkeitsspendend oder abschwellend.

Bewährte Maßnahmen:

  • Kalte Kompressen: Mit einem sauberen Tuch und kaltem Wasser getränkte Kompressen auf die geschlossenen Augen legen. Sie wirken kühlend und mindern Reizungen.
  • Kamillen- oder Schwarzteeumschläge: Nur bei nicht-allergischen Personen geeignet – beruhigt und wirkt entzündungshemmend.
  • Viel Wasser trinken: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt die Produktion natürlicher Tränenflüssigkeit.
  • Luftbefeuchter verwenden: Besonders in der Heizperiode wichtig zur Verbesserung des Raumklimas.
  • Bildschirmzeit reduzieren: Gezielte Bildschirmpausen entlasten die Augenmuskulatur und fördern die Befeuchtung der Augenoberfläche.

Augentropfen & rezeptfreie Präparate

Für viele Betroffene sind künstliche Tränen die erste Wahl – sie ersetzen oder ergänzen den körpereigenen Tränenfilm. Moderne Produkte enthalten Hyaluronsäure, Dexpanthenol oder Lipide zur Stabilisierung aller drei Tränenfilm-Schichten.

Wichtige Hinweise zur Anwendung:

  • Konservierungsmittelfreie Tropfen sind bei häufiger Anwendung zu bevorzugen.
  • Bei Lipidmangel helfen lipidhaltige Sprays oder Tropfen zur Unterstützung der Fettschicht.
  • Gelartige Präparate sind besonders nachts empfehlenswert – sie wirken langanhaltend.

Zusätzlich erhältlich:

  • Antiallergische Augentropfen bei Pollen- oder Hausstauballergien (z.B. mit Azelastin oder Ketotifen)
  • Vitamin-A-Salben zur Regeneration der Augenoberfläche
  • Lidpflegeprodukte wie Reinigungstücher oder warme Kompressen bei Lidrandentzündung

Ärztliche Therapien bei ernsthaften Ursachen

Wenn Hausmittel und freiverkäufliche Produkte keine ausreichende Wirkung zeigen oder der Verdacht auf eine Erkrankung besteht, ist eine gezielte ärztliche Behandlung notwendig. Sie basiert auf der vorherigen Diagnose und kann medikamentös oder sogar operativ erfolgen.

Behandlungsmöglichkeiten nach Ursache:

Ursache Therapie
Bakterielle Konjunktivitis Antibiotische Augentropfen oder -salben
Allergische Reaktion Antihistaminika, Mastzellstabilisatoren, ggf. Kortison
Trockene Augen (Sicca) Tränenersatzmittel, Lipidprodukte, ggf. medikamentöse Stimulation
Lidrandentzündung (Blepharitis) Lidrandpflege, warme Kompressen, antibiotische Salben
Verstopfte Meibom-Drüsen Wärmemasken, Lidmassage, ggf. ärztliche Reinigung
 

In schweren Fällen können auch systemische Medikamente oder operative Maßnahmen notwendig werden – etwa bei dauerhaft gestörtem Lidschluss, Tränenwegserkrankungen oder Autoimmunprozessen.

Langfristige Umstellung zur Stabilisierung

Therapie bedeutet nicht nur akute Linderung – sondern auch Prävention. Wer zu brennenden Augen neigt, profitiert von langfristigen Verhaltensänderungen:

  • Augenfreundliche Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren, Vitamin A, C, E und ausreichend Flüssigkeit
  • Geeignete Bildschirmarbeitsplätze mit ergonomischem Lichtkonzept
  • Hygienebewusstsein bei Kontaktlinsen und Kosmetika
  • Regelmäßige Kontrolle beim Augenarzt

Vorbeugung: Was hilft langfristig gegen brennende Augen?

Wer regelmäßig unter brennenden Augen leidet, sollte nicht nur auf kurzfristige Linderung setzen, sondern auch gezielt vorbeugen. Viele Reizungen lassen sich vermeiden, wenn Alltag, Umgebung und Gewohnheiten augenfreundlich gestaltet werden. Prävention ist der Schlüssel, um Beschwerden zu minimieren und die Augengesundheit dauerhaft zu erhalten.

Bildschirmpausen und ergonomische Arbeitsplatzgestaltung

Eine der häufigsten Ursachen für brennende Augen ist Überlastung durch digitale Endgeräte. Wer täglich viele Stunden am Bildschirm arbeitet, muss bewusst für Ausgleich sorgen.

Empfohlene Maßnahmen:

  • Die 20-20-20-Regel: Alle 20 Minuten für 20 Sekunden in etwa 6 Meter Entfernung schauen.
  • Blinzeln bewusst trainieren – besonders bei konzentrierter Arbeit.
  • Bildschirm unter Augenhöhe positionieren, um die Augen nicht vollständig zu öffnen (verringert Austrocknung).
  • Blendfreie und warme Lichtquellen einsetzen, um Reflexionen zu vermeiden.

Optimales Raumklima schaffen

Trockene Raumluft – sei es durch Heizung im Winter oder Klimaanlagen im Sommer – ist eine häufig unterschätzte Ursache. Ein ausgeglichenes Raumklima unterstützt den natürlichen Tränenfilm.

Praktische Tipps:

  • Luftbefeuchter aufstellen oder alternativ Schalen mit Wasser auf die Heizung stellen.
  • Zimmerpflanzen wie Grünlilie, Aloe Vera oder Zyperngras erhöhen die Luftfeuchtigkeit.
  • Stoßlüften mehrmals täglich, um Luftaustausch zu gewährleisten.
  • Direkten Luftstrom durch Ventilatoren oder Klimaanlagen vermeiden.

Augenhygiene und Kontaktlinsenpflege

Die regelmäßige und schonende Reinigung der Augenpartie schützt vor Reizstoffen und Entzündungen. Wer Kontaktlinsen trägt, sollte besonders auf Hygiene und Tragedauer achten.

Wichtig:

  • Abends immer abschminken, auch bei wasserlöslichem oder „leichtem“ Make-up.
  • Kontaktlinsen regelmäßig wechseln und nicht länger als empfohlen tragen.
  • Nur qualitativ hochwertige Pflegemittel verwenden, die zu den eigenen Augen passen.
  • Lidpflege-Routinen bei Neigung zu Lidrandentzündung regelmäßig anwenden (z.B. mit speziellen Reinigungstüchern).

Ernährung und Flüssigkeitszufuhr

Die Augen benötigen bestimmte Nährstoffe und ausreichend Flüssigkeit, um gut zu funktionieren. Ein stabiler Tränenfilm setzt sich nicht nur aus Wasser, sondern auch aus Lipiden und Proteinen zusammen – diese hängen direkt mit der Ernährung zusammen.

Empfehlenswert:

  • Omega-3-Fettsäuren (z.B. aus Lachs, Leinsamen, Chiasamen)
  • Vitamin A (z.B. in Karotten, Spinat, Süßkartoffeln)
  • Vitamin C und E (z.B. Zitrusfrüchte, Nüsse, Pflanzenöle)
  • Zink und Selen (z.B. aus Vollkorn, Hülsenfrüchten)
  • Mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser täglich trinken

Saisonale oder allergische Belastungen aktiv meiden

Allergiker sollten sich rechtzeitig auf die Pollen- oder Milbenbelastung vorbereiten. Vorbeugende Maßnahmen helfen, das Immunsystem nicht zu überfordern.

Tipps für Allergiker:

  • Fenster zu Pollenflugzeiten geschlossen halten
  • Kleidung nach dem Aufenthalt im Freien wechseln
  • HEPA-Filter in Luftreiniger und Staubsauger verwenden
  • Pollenschutzgitter anbringen
  • Kontaktlinsen in der Allergiesaison durch Brillen ersetzen

Brennende Augen im Alltag: Tipps für Betroffene

Auch wenn die Ursachen bekannt und die Diagnosen gestellt sind, stellt der Alltag für viele Betroffene eine tägliche Herausforderung dar. Umso wichtiger ist es, den Lebensstil aktiv augenfreundlich zu gestalten. Bereits kleine Anpassungen im Tagesablauf können große Wirkung zeigen und die Lebensqualität erheblich verbessern.

Arbeitsplatz augenfreundlich gestalten

Ein ergonomisch optimierter Arbeitsplatz schützt nicht nur Rücken und Nacken, sondern auch die Augen. Besonders Bildschirmarbeitsplätze sollten so eingerichtet sein, dass visuelle Belastungen minimiert werden.

Tipps zur Arbeitsplatzgestaltung:

  • Der Monitor sollte etwa 50–70cm vom Gesicht entfernt sein.
  • Die Bildschirmoberkante sollte sich leicht unter Augenhöhe befinden.
  • Reflexionsfreie Oberflächen und eine matte Bildschirmbeschichtung helfen, Blendung zu vermeiden.
  • Verwende bei Bedarf Bildschirmfilter oder Spezialbrillen mit Blaulichtschutz.

Augenübungen und Entspannungsmethoden

Gezielte Augenübungen stärken die Muskulatur und fördern die Durchblutung. Regelmäßige kurze Pausen mit Blick in die Ferne helfen, Übermüdung und Reizung vorzubeugen.

Empfohlene Übungen:

  • Palmieren: Hände aneinanderreiben und über die geschlossenen Augen legen – Wärme entspannt.
  • Blickwechsel: Im Wechsel auf nahe und ferne Objekte schauen – fördert die Fokussierungsfähigkeit.
  • Augenkreisen: Mit geschlossenen Augen mehrmals langsam nach links und rechts kreisen.

Auch Techniken wie Progressive Muskelentspannung, Atemübungen oder kurze Spaziergänge im Freien unterstützen die visuelle Erholung und mindern Stress, der sich negativ auf das Sehen auswirken kann.

Brille statt Kontaktlinsen – wenn’s nötig ist

Wer zu Reizungen oder Trockenheit neigt, sollte nicht dauerhaft auf Kontaktlinsen setzen. Gerade bei Bildschirmarbeit, trockener Raumluft oder während allergischer Belastung empfiehlt es sich, zeitweise auf eine Brille umzusteigen. Diese schützt zusätzlich vor Zugluft und bietet den Augen eine dringend benötigte Regenerationspause.

Allergieauslöser konsequent meiden

Bei bekannter Allergie sollte der Alltag möglichst reizarm gestaltet werden. Kleine Verhaltensänderungen können hier große Effekte erzielen:

  • Kleidung nach dem Aufenthalt im Freien wechseln
  • Haare vor dem Schlafengehen waschen, um Pollen zu entfernen
  • Schlafräume möglichst pollenfrei halten (z.B. keine Kleidung im Schlafzimmer trocknen)
  • Luftfilter einsetzen, insbesondere in der Pollenzeit

Bewusstsein schaffen und regelmäßig reflektieren

Viele Reizfaktoren schleichen sich unbemerkt in den Alltag ein – sei es durch zu lange Bildschirmzeiten, Vernachlässigung der Augenpflege oder unpassende Raumluft. Wer regelmäßig über seine Gewohnheiten reflektiert und sich bewusst Zeit für die Augen nimmt, kann die Beschwerden langfristig minimieren.

Mythen & Irrtümer über brennende Augen: Was stimmt wirklich?

Wenn die Augen brennen, kursieren viele Ratschläge – nicht alle davon sind hilfreich oder medizinisch fundiert. Im Gegenteil: Manche vermeintlichen Hausmittel oder Annahmen können die Beschwerden sogar verschlimmern. Hier räumen wir mit den häufigsten Mythen rund um brennende Augen auf und erklären, was wirklich stimmt.

Mythos 1: Bildschirme sind die Hauptursache für brennende Augen

Falsch: Obwohl langes Arbeiten am Bildschirm die Augen belastet, ist es nicht automatisch die Hauptursache für brennende Augen. Entscheidend ist, wie man mit digitalen Geräten umgeht – Pausen, Blinzelverhalten, Beleuchtung und Luftqualität spielen eine viel größere Rolle.

Fakt: Bildschirme begünstigen Symptome, aber sie sind nur ein Teil eines komplexen Zusammenspiels aus Umwelt- und Verhaltensfaktoren.

Mythos 2: Kalte Löffel oder Gurkenscheiben helfen immer

Teilweise richtig: Kalte Gegenstände wie Löffel oder Gurkenscheiben wirken kurzfristig abschwellend und lindernd – besonders bei leichten Reizungen oder müden Augen. Bei chronischen Beschwerden, allergischen Reaktionen oder Infektionen reicht diese Methode jedoch nicht aus.

Fakt: Kühlung kann kurzfristig helfen, ersetzt aber keine ursachenbezogene Behandlung.

Mythos 3: Augentropfen kann man unbegrenzt und beliebig anwenden

Falsch: Viele rezeptfreie Augentropfen enthalten Konservierungsstoffe, die bei häufiger oder langfristiger Anwendung selbst Reizungen hervorrufen können. Auch falsche Lagerung oder unsachgemäße Handhabung können das Auge zusätzlich belasten.

Fakt: Augentropfen sollten möglichst konservierungsmittelfrei sein und nur entsprechend der Gebrauchsanweisung verwendet werden.

Mythos 4: Augenbrennen ist harmlos und geht von allein wieder weg

Falsch: Kurzzeitige Reizungen können harmlos sein – aber wiederkehrende oder anhaltende Beschwerden sind ein Alarmsignal. Insbesondere einseitiges Brennen, starke Schmerzen oder Sehstörungen sollten nie ignoriert werden.

Fakt: Brennende Augen können auf ernsthafte Probleme hinweisen – frühzeitige Abklärung schützt vor Komplikationen.

Mythos 5: Reiben lindert den Juckreiz und das Brennen

Falsch: Auch wenn es intuitiv erscheint: Das Reiben der Augen verschlimmert die Situation häufig. Es reizt die empfindliche Bindehaut zusätzlich, verteilt mögliche Krankheitserreger und kann zu Mikroverletzungen führen.

Fakt: Reiben sollte vermieden werden – stattdessen lieber kühlen oder befeuchten.

Wissenschaftliche Hintergründe & Studienlage: Was sagt die Forschung zu brennenden Augen?

Brennende Augen sind ein weit verbreitetes Symptom, das in der Augenheilkunde seit Jahren intensiv erforscht wird. Die wissenschaftliche Studienlage zeigt: Die Ursachen sind oft multifaktoriell – Umweltreize, digitale Belastung, Immunreaktionen und systemische Erkrankungen wirken häufig zusammen. Für eine fundierte Behandlung ist daher ein ganzheitlicher Blick unerlässlich.

Digital Eye Strain und Bildschirmarbeit

Laut einer Publikation der American Optometric Association leiden bis zu 70% aller Bildschirmnutzer regelmäßig unter Symptomen des Digital Eye Strain – darunter auch brennende Augen. Die Ursachen liegen in reduziertem Lidschlag, unzureichender Tränenverteilung und permanenter Nahfokussierung.

Eine Studie im Fachjournal Optometry and Vision Science bestätigt, dass bereits zwei Stunden tägliche Bildschirmnutzung messbare Auswirkungen auf den Tränenfilm und die Augenoberfläche haben können.

Tränenfilm-Störungen als Hauptursache

Medizinische Fachgesellschaften wie die Tear Film & Ocular Surface Society (TFOS) haben das „Dry Eye Workshop II“ (DEWS II) veröffentlicht – einen globalen Standard zur Definition und Klassifikation von trockenem Auge. Die Ergebnisse zeigen, dass Störungen des Tränenfilms in über 80% der Fälle mit Brennen, Trockenheit oder Sehstörungen einhergehen.

Wichtig ist dabei die Unterscheidung:

  • Wässrige Defizienz: Zu wenig Tränenflüssigkeit wird produziert.

  • Evaporative Trockenheit: Der Tränenfilm verdunstet zu schnell, z.B. bei Meibom-Drüsen-Dysfunktion.

Beide Formen können zu Brennen führen – und erfordern unterschiedliche therapeutische Ansätze.

Allergische Konjunktivitis und Umweltbelastung

Studien aus der European Journal of Allergy and Clinical Immunology zeigen, dass allergische Augenentzündungen (z.B. durch Pollen oder Hausstaub) bis zu 30% der Bevölkerung betreffen. Der Reizstoff führt zu einer histaminvermittelten Immunreaktion, die typischerweise mit Brennen, Juckreiz und Tränen einhergeht.

Gleichzeitig wird auf die zunehmende Umweltbelastung durch Feinstaub und Schadstoffe hingewiesen – besonders in städtischen Ballungsräumen. Diese Reizstoffe greifen direkt die empfindliche Oberfläche der Augen an.

Zusammenhang mit systemischen Erkrankungen

Auch systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, rheumatoide Arthritis oder Schilddrüsenfehlfunktionen stehen im Zusammenhang mit trockenen und brennenden Augen. Eine Studie im Journal of Clinical Rheumatology zeigte, dass bis zu 70% der Patienten mit Autoimmunerkrankungen über okulare Beschwerden klagen.

Die Forschung betont hier die Notwendigkeit, Beschwerden frühzeitig zu erkennen und interdisziplinär zu behandeln – denn oft ist das Auge ein Frühindikator für systemische Störungen.

Checkliste: Was tun bei brennenden Augen?

Wenn die Augen plötzlich oder regelmäßig brennen, ist schnelles und strukturiertes Handeln gefragt. Diese Checkliste hilft dir dabei, Symptome richtig einzuschätzen und die passenden Maßnahmen sofort umzusetzen – sowohl im Akutfall als auch zur langfristigen Vorbeugung.

Sofortmaßnahmen bei akutem Augenbrennen

  • Augen schließen und für einige Minuten ruhen lassen
  • Kühle Kompresse (z.B. mit Wasser getränktes Tuch) auf die geschlossenen Augen legen
  • Konservierungsmittelfreie Augentropfen anwenden
  • Raum lüften oder trockene Luftquellen meiden (z.B. Heizung, Klimaanlage)
  • Bildschirmarbeit unterbrechen und in die Ferne blicken

Kurzfristige Ursachen erkennen und beseitigen

  • Längere Bildschirmzeit? → 20-20-20-Regel anwenden
  • Zu trockene Raumluft? → Luftbefeuchter nutzen oder Raumpflanzen aufstellen
  • Kosmetik oder Linsen gereizt? → Make-up entfernen und auf Brille umsteigen
  • Pollen oder Staub in der Luft? → Fenster schließen, Kleidung wechseln

Einschätzen: Muss ich zum Arzt?

  • Schmerzen, Sehstörungen oder eitriger Ausfluss?
  • Beschwerden dauern länger als 5–7 Tage an?
  • Nur ein Auge betroffen?
  • Keine Besserung trotz Tropfen und Hausmittel?

In diesen Fällen: augenärztliche Abklärung notwendig!


Langfristige Vorbeugung – daran denken

  • Tägliche Pflege mit Augentropfen oder Gels
  • Raumklima regelmäßig kontrollieren
  • Ernährung mit Vitamin A, C, E und Omega-3 fördern
  • Kontaktlinsenpausen einlegen und Hygiene beachten
  • Arbeitsplatz augenfreundlich gestalten

Diese Checkliste kannst du ausdrucken oder digital abspeichern – sie hilft dir, im Alltag und bei akuten Beschwerden schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen.

🔍 Hinweis für Patienten:

Du hast Fragen zur Augengesundheit oder wünschst dir eine individuelle Einschätzung? Unsere Augenärzte unterstützen dich mit fachlicher Kompetenz, langjähriger Erfahrung und viel Einfühlungsvermögen.

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Fazit: Was du gegen brennende Augen tun kannst

Brennende Augen sind zwar unangenehm, aber in den meisten Fällen harmlos – vor allem, wenn sie durch Bildschirmarbeit, trockene Raumluft oder Allergien ausgelöst werden. Achte auf regelmäßige Bildschirmpausen, ausreichende Luftfeuchtigkeit und geeignete Augentropfen. Wenn die Beschwerden länger anhalten oder sehr stark sind, solltest du sicherheitshalber eine Augenärztin oder einen Augenarzt aufsuchen. So kannst du frühzeitig ernsthafte Ursachen ausschließen und deine Augen gezielt entlasten.

FAQ: Häufig gestelle Fragen zum Thema Brennende Augen

Frische Luft, eine kurze Bildschirm-Pause, unkonservierte Augentropfen oder ein kalter Waschlappen auf den Augen können schnell Linderung verschaffen.

Mögliche Ursachen sind trockene Luft, Bildschirmarbeit, Allergien, Kontaktlinsen, Umweltreize oder Augeninfektionen.

Wenn die Beschwerden länger als ein paar Tage anhalten, sehr stark sind oder mit anderen Symptomen wie Sehstörungen oder Schmerzen auftreten.

Kalte Kompressen, Kamillenteebeutel (nur in Ausnahmefällen), Augenspülungen mit lauwarmem Wasser und regelmäßiges Blinzeln helfen oft.

Gelegentlich ja, z.B. bei Bindehautentzündung, trockenen Augen (Sicca-Syndrom) oder allergischen Reaktionen. Ein Arztbesuch bringt Klarheit.

Ja. Langes Starren auf Bildschirme reduziert den Lidschlag und trocknet die Augen aus ? das kann zu Brennen führen.

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